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VfLFW D-Jugend : Zwei unterschiedliche Halbzeiten beim 2:1 von Frei-Weinheim gegen SG Bingerbrück/Weiler

Von Jochen Werner   AZ 11.03.2015

INGELHEIM – „Es wird ein gutes, interessantes Spiel, wie immer in den letzten Jahren“, wusste Alexander Hoffmann, Trainer der Fußball-D-Jugend der SG Bingerbrück / Weiler, schon vor der Partie seiner Jungs beim VfL Frei-Weinheim in der Kreisklasse Mainz-Bingen. Mit 2:1 behielten die Gastgeber aus dem Ingelheimer Stadtteil am Ende in einer umkämpften Partie etwas glücklich die Oberhand. Hoffmann und sein Gegenüber Ingo Wolff waren sich nach Abpfiff einig, dass sie zwei grundverschiedene Halbzeiten gesehen hatten.

Die Frei-Weinheimer übernahmen vom Anstoß weg sofort die Initiative, waren auf schnelle Ballgewinne im Mittelfeld aus und schalteten immer wieder mit flachen Kurzpässen präzise um. Diesem Kombinationsfußball hatte die ohne die Stammspieler Tino Mohr und Maximilian Hölz antretende SG wenig entgegenzusetzen, zumal der VfL auch das Spiel über die Flügel forcierte. Schon in der 8. Minute war es geschehen: Joel Martins Rodrigues steckte in zentraler Position auf Emre Emeröz durch, und der legte das Leder vorbei am chancenlosen Leon Schultz im SG-Tor zur 1:0-Führung der Hausherren, die den Wunsch ihres Trainers unbedingt durchsetzen wollten. „Die Jungs wissen, dass wir Zweiter sind, wenn wir dieses und das nächste Spiel gewinnen“, hatte Wolff vorab gehofft, dass sich das Vorbereitungstraining, bei dem alle „top mitgemacht“ hatten, auszahlen würde.

VfL bleibt am Drücker

Der VfL drückte. Fabian Kornely mit einem Schuss aus 12 Metern, den Schultz bravourös zur Ecke lenkte (13.), und Fabian Geringer von der halblinken Seite (15.) hätten das Ergebnis leicht höher schrauben können. Geringer gelang dies schließlich mit seinem zweiten Versuch: Der Zwölfjährige dribbelte sich durch die Mitte, tanzte alle aus und überwand Leon Schultz zum 2:0 (22.). Dem Angriffswirbel hatte die SG wenig entgegenzusetzen, kam durch Levin Böttcher Mañoso (16.) und Adrian Rindorf (24.) lediglich zu Halbchancen, die aber keine Gefahr für Abdullah Agca im VfL-Tor bedeuteten.

„Das sind Welten im Vergleich zu dem, was die Mannschaft kann. So verspielen wir in einer Partie die gesamte Hinrunde“, ärgerte sich Hoffmann beim Gang in die Pause. Entsprechend motiviert und konzentriert kamen seine Jungs zurück, ließen der Heimmannschaft kaum noch Räume und verlagerten das Spiel nun fast ausschließlich in die Frei-Weinheimer Hälfte. Als Jonas Jost eine an Freund und Feind vorbeifliegende Ecke von Leon Müller aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer über die Linie drückte (39.), schien sich die Begegnung endgültig zu drehen. Doch Wolffs Truppe stemmte sich gegen den drohenden Ausgleich, den Torwart Abdullah Agca gegen Leon Müllers Schuss (47.) und das VfL-Glück bei André Groß’ Lupfer (50.) verhinderten.

„Die zweite Hälfte war okay. Da haben die Jungs gezeigt, was sie können“, war Hoffmann vor der Reise am nächsten Samstag zu Tabellenführer Fortuna Mombach halbwegs versöhnt. Ein Glücksgefühl gab es wenigstens bei Jonas Jost, dem sein erstes Tor aus dem Spiel heraus gelungen war.

Auf der anderen Seite war Ingo Wolff zufrieden, und Offensivakteur Emre Emeröz war „einfach stolz“. Schon im Abschlussspiel des letzten Trainings habe der viermal genetzt. „Da war mir klar, dass er sein Ding macht, wenn er die Gelegenheit kriegt“, sagte Wolff. Der im ersten Abschnitt überragende Fabian Geringer hatte nach seinem Treffer „ein cooles Gefühl“. Für das, was in der zweiten Halbzeit mit ihm und seinem Team los war, blieb ihm nur ein Kopfschütteln: „Keine Ahnung!“ Einer heimste sich ein Sonderlob des Trainers ein: Joel Martins Rodrigues überzeugte in seiner ersten Partie in der D1 mit Ballsicherheit, Übersicht und einer tollen Torvorbereitung.

  • AUFSTELLUNGEN

VfL Frei-Weinheim: Abdullah Agca (Tobias Wegner) – Dennis Lampl, Tom Wolff, Julian Eich, Fabian Kornely, Fabian Geringer, Ahmed Abdel Hamid, Joel Martins Rodrigues, Emre Emeröz, Mijo Milan Buljan, Julian Malchus, Ilker Atalay. Trainer: Ingo Wolff, Werner Kornely.

SG Bingerbrück / Weiler: Leon Schultz – Kurt Berthold, Jonas Jost, Pascal Winter, Adrian Rindorf, Leon Müller, Levin Böttcher Mañoso, André Groß, Leon Kruschwitz, Benjamin Quanz. Trainer: Alexander Hoffmann

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