In der diesjährigen Qualifikationsrunde des Kreispokals kam es bei den D-Junioren wie im Vorjahr zu einem Aufeinandertreffen zwischen Hassia Bingen und dem VfL Frei-Weinheim. Im letzten Jahr konnte sich die Frei-Weinheimer D-Jugend gegen den Favoriten aus Bingen überraschend durchsetzen. Auch in dieser Saison war die Favoritenrolle klar und wenn nicht sogar noch deutlicher bei Hassia Bingen, die in der Landesliga mit gutem Lauf derzeit um den Aufstieg in die höchste D-Jugendspielklasse, der Verbandsliga spielen.
Anders als Hassia Bingen, die sich im Sommer noch weiter verstärken konnten, ist man bei der D1 des VfL Frei-Weinheim immer noch eher mit Personalsorgen geplagt. Neben den zahlreichen Sommerabgängen fehlten den Frei-Weinheimern in dieser Woche noch zusätzlich die Routiniers Gabriel Kreuz und Elia Sauer, so dass man gegen Hassia Bingen wieder einmal neu umstellen musste, um mit den wenigen Spielern die Ausfälle möglichst kompensieren zu können. Davon unbeirrt, wollte der VfL Frei-Weinheim es Hassia Bingen im Pokal so schwer wie möglich machen. Man hoffte auf VfL-Seite, die Binger so lang wie möglich von der Führung abhalten zu können, um dann mit einigen wenigen dosierten „Powerphasen“ gegen Bingen selbst in Führung gehen zu können.
In der ersten Halbzeit begann der VfL Frei-Weinheim zunächst sehr diszipliniert und konzentriert die Räume in der eigenen Hälfte zu verteidigen. Hassia Bingen versuchte von Beginn an erwartungsgemäß das Spiel zu machen. Obwohl der VfL Frei-Weinheim kompakt in der eigenen Hälfte agierte, gelang es Hassia Bingen von Minute zu Minute den Druck zu erhöhen. Zwei individuelle Fehler wurden von Gästen schließlich kaltschnäuzig zur 0:2 Führung ausgenutzt. Ab dem zweiten Gegentor in der 13. Spielminute begann der VfL Frei-Weinheim nach und nach einzubrechen. Fehler häuften sich, die Körpersprache der Spieler ließ nach und es mehrten sich Ungenauigkeiten im Zusammenspiel. In der Folge musste die D1 des VfL Frei-Weinheim zwei weitere Gegentreffer in der 1. Halbzeit hinnehmen. Mit 0:4 Rückstand ging es dann in die Halbzeitpause.
Während der Halbzeitpause und einer feurigen Mannschaftsbesprechung besann sich der VfL Frei-Weinheim darauf, worauf es in dem heutigen Spiel ankommen sollte. Dass es schwer werden würde gegen dieses Top-D-Jugendteam mit dem gegenwärtig dezimierten und angeschlagenen Kader, war allen vorher klar. Umso mehr ging es darum das Spiel in der zweiten Halbzeit für den Kopf zu gewinnen, denn Aufgeben sollte definitiv keine Lösung sein. Dementsprechend motiviert und engagiert kehrte die D1 in das Spiel zur zweiten Halbzeit zurück. Hassia Bingen sah sich nun einem aufbäumenden Heimteam gegenüberstehen, die keines Weges hier Bingen nur spielen lassen wollten. Das Tempo wurde nun vom VfL Frei-Weinheim forciert und die Gäste fast permanent angelaufen und unter Druck gesetzt. Es entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem man nur schwer glauben konnte, dass der VfL Frei-Weinheim schon mit 0:4 chancenlos zurücklag. In der 35. Spielminute konnte Ben Lukas zum 1:4 einschieben. – Mit 3 Toren Rückstand entschied sich Trainer Thomas Witza in letzten 9 Spielminuten dazu, dem Ersatztorspieler Ashkan Bashardost und den fast 3 Jahre jüngeren Spielern Leon Kreuz und Raphael Nürnberger im Kreispokal der D-Jugenden debütieren zu lassen. Mit schwindenden Kräften gelang es dem VfL immer weniger Entlastung für die Defensive zu schaffen. In den letzten Spielminuten erhöhte Hassia Bingen den Vorsprung auf 1:6.
Am Ende trennten sich der VfL Frei-Weinheim und Hassia Bingen mit 1:6. Trotz der Niederlage und dem damit verbundenen Ausscheiden, zeigte man sich beim VfL Frei-Weinheim nach der tollen zweiten Halbzeit sichtlich zufrieden.
Fazit des Trainers:
„Hassia Bingen hat einfach ganz andere Voraussetzung und Möglichkeiten als wir und war sicher auch vom Ergebnis her der verdiente Sieger des Spiels. Von unseren vier Gegentreffern in der ersten Halbzeit wären aber auch drei vermeidbar gewesen. Und wer weiß, mit nur einem O:1 Rückstand zur Pause wäre das Spiel vieleicht auch anders gelaufen. Das Ergebnis war aber im Grunde schon vor dem Spiel egal. Viel wichtiger war es, dass wir uns unabhängig vom Spielstand nicht aufgeben würden. Ab dem zweiten Gegentreffer taumelte unsere Mannschaft und drohte aufzugeben in der 1. Halbzeit. Umso wichtiger war es, wie die Mannschaft in 2. Halbzeit zurückgekehrt ist. Wenn wir uns das in die nächsten Spiele mitnehmen können, dann haben wir heute mehr gewonnen. – Wir gratulieren Hassia Bingen zum Weiterkommen und wünschen viel Erfolg im Kreispokal und im Aufstiegsrennen in die Verbandsliga.“