Schlechter hätte der Tag für den VfL nicht beginnen können. Kapitän Dominique Zoogbaum setzte den Trainer am frühen Morgen vom verpassten Rückflug aus Prag in Kenntnis und für David Klose war der geschmiedete Matchplan dahin. Jedoch sollte der Ersatzplan gegen 14:30 Uhr in ein fulminantes 8-1 gegen den hochgehandelten Aufsteiger Hassia Bingen II münden. Bei tropischen Temperaturen spielte der Gegner wie erwartet und brach auch wie erwartet, nach 50. Minuten komplett ein. Eine hochklassige Partie mit sehr viel Tempo entwickelte sich in Halbzeit 1 und zurecht durfte man von einem Spitzenspiel reden. Während der VfL viel auf den kontrollierten Ballbesitz bedacht war und den Ball für sich laufen lies, schonte sich Bingen keine Minute und war bei eigenem Ballbesitz permanent unter Volldampf in Dribblings und Sprints unterwegs. Marc Göcks war es zu verdanken, dass die Hassia nicht mit 1:0 in Führung ging, als ein Presseball einem Hassiaten vor die Füße fiel und der Weinumer Keeper mit einer Glanztat parierte. Ein verunglückter Kopfball eines Binger Spielers bereitete den Weg zum 1:0 für den VfL, bei dem Taha Altemir alleine vor Nils Brawitsch im Hassia Tor auftauchte und das 1:0 markierte. Direkt im Anschluss die nächste Großchance durch Fabian Frey, der jedoch in der Latte seinen Meister fand. In einer Partie auf hohem Niveau mit den besseren Chancen und dem abgeklärteren auftreten des VfL, wähnte die Hassia sich bereits in der Pause, als Dirk Spitzbarth Alex Eich auf die Reise schickte, der zwischen Torhüter und Abwehrspieler einen Kopfball vors Tor setzte, wo erneut Taha Altemir nur noch einschieben musste. 2:0 für den VfL, der sich die Führung verdient hatte. Der doppelte Torschütze kam garnicht mehr aus der Kabine, da nun die Stunde des Matchplans schlagen sollte. Mit Tobias Koeder hatte Trainer David Klose einen ballsicheren, konditionsstarken Akteur aus der Stammelf auf der Bank gelassen um dem Gegner mit frischen Außenspielern auszukontern. Der VfL machte da weiter wo er Ende der zweiten Halbzeit aufgehört hatte, jedoch sollte es trotz glasklarer Möglichkeiten bis zur 56. Minute dauern, ehe Tobias Koeder mit einem fantastischen Ball auf Christian Bernd das 3:0 einleitete. Bernds Pass auf Markus Kreuz war für den Co-Trainer nur noch Formsache und der Startschuss für eine Halbzeit an der die Binger wohl noch zu knabbern haben werden. Der Anschlusstreffer zum 3:1, eine abgefälschter Schuss aus der 2. Reihe, beantwortete der VfL postwendend mit dem 4:1 durch Comebacker Alex Mull. Vorausgegangen waren ein Pfostentreffer von Dirk Spitzbarth und zwei Grosschancen durch Johannes Kull. Im kompletten Desaster endeten die letzten 15 Minuten für die Hassia, 4 weitere Treffer (zweimal Kreuz, Bernd & Kull) steuerte der VfL zum Kantersieg bei und setzte ein Ausrufezeichen mit 21 geschossenen Toren an Spieltag 3. Mit Weinschorlen für das Team endete der Ausflug ans Hessenhaus für den VfL, der mit einem perfekten Saisonstart seiner Favoritenrolle gerecht wird.
Aufstellung: Göcks, Eich, Mull, Anders, Richter (Leonhard), Frey (Bouyahi), Kull, Spitzbarth, Bernd, Kreuz, Altemir (Koeder)